Das Baumuniversum
Ich möchte hier die Geschichte eines Tagtraumes erzählen, der mir etwa 2007/2008 begegnete und sich noch fortschreibt.
Ich saß in meinem Übergangsdomizil in Hamburg am Schreibtisch, beschäftigt mit den ersten Nachkorrekturen meines Buches.
Meine Gedanken schweiften ab und plötzlich sah ich eine schwarze, unbegrenzte Weite, Raum...
Ich war etwas verunsichert, was ich nun mit dem Raum anfangen wollte. Da meldete sich die Michael-Kodierung in mir: "Du stehst am Beginn des dritten Schöpfungszyklus. Ihr habt nun eine sauber gewischte Tafel für den Neubeginn. Was möchtest Du erschaffen?"
Ich stellte ihm, immer noch etwas verunsichert, die Frage: "Wo seid ihr?" Er antwortete: "Wir sind in Dir. So wie es schon immer war und auch immer sein wird. Sobald Du deine Erinnerungen in Dir wachrufst, sind wir Teil Deiner Gegenwart. Doch nun bedenke, Bruder, was DU gerne erschaffen möchtest."
Spontan sagte ich: "Ein Baumuniversum." Im nächsten Satz wollte ich das schon wieder berichtigen:"..ach so etwas gibt es ja gar nicht..". Ich hörte Michael lachen: "Siehst Du, so begrenzt ihr euch geistig. Es gibt alles, was DU willst. Wie stellst Du Dir dein Baumuniversum vor?"
Sofort hatte ich ein Bild eines riesigen Baumes, der sich im All gemächlich um seine Mittelachse drehte. Um seine gewaltigen Wurzeln kreisten kleine Planeten in ihrer Bahn. Es gab zwei Sonnen und mehrere Monde und ich fühlte seine Sogwirkung in das schwarze Unbeschriebene, aus dem das Baumuniversum einfach aufgetaucht war. Es war wundervoll anzusehen in seiner Erhabenheit und anmutigen Schönheit.
* * *
Nun setzte sich dieser Tage der Traum fort und ich begab mich auf die Oberfläche des Baumes, um sie in Augenschein zu nehmen.
Ich war überrascht, dort bereits Menschen und Tiere vorzufinden. Sie schienen irgendwie alterslos, bewegten sich anmutig und gingen, alleine oder in Gruppen, verschiedenen Beschäftigungen nach, die ihnen Freude bereiteten. Das war spürbar.
Ich sah dort weder alte Menschen noch Kinder.
Alles ist friedvoll und harmonisch.
Ausgedehnte Wälder mit teilweise riesigen Bäumen. Wundervolle Seen, Bachläufe mit Wasserfällen. Die Tiere, die durch Wald und Wiese streifen, nähren sich, ebenso wie die Menschen, von den Pflanzen und Früchten, die dort wachsen. Vertrauensvoll ist alles in eine gemeinsame Gefühlskommunikation eingebettet.
Ich begab mich zu einer Ansiedlung von Menschen, die an, auf und mit den Bäumen leben und beobachtete eine der Frauen. Ich kam näher und blickte ihr in die Augen, die einen besonderen, freudvollen Glanz ausstrahlen und in der runden Pupille einen kleinen Stern haben.
Obwohl ich körperlos war, nahm sie meine Gegenwart wahr. Wir blickten uns eine Weile an. Dann sagte sie: "Danke, daß Du uns eingeladen hast."
Ich konnte diese Dankbarkeit im Herzen fühlen.
Ich fragte sie: "Benötigt ihr etwas, wünscht ihr euch etwas?"
Sie lachte freudvoll auf: "Nein, du hast bestens für uns gesorgt. Hab Dank für all die Schönheit, die Du hier erschaffen hast..."
Im Herzen tief berührt kam ich zurück in diesen Körper und habe einfach verstanden, was Schöpfertum bedeutet.
Mein Traum, der gerade erst begonnen hat....
(© Balael-Jordan Rajkoff, 19. Mai 2014)