Traumwechsel – Wechseltraum

Ich bin des alten Traumes müde
der an mir hängt
wie ein zu eng gewordenes Gewand,
das mir bei jeder Bewegung
Raum und Atem rauben will,
sich von mir nährt,
mich kleiner machen will,
obgleich ich ihm entwachsen.

Ich ziehe das Gewand aus
und werfe es ins Feuer,
sehe zu, wie es aufflammt
und allmählich zu Asche verglüht,
die dereinst vielleicht einmal
ein barmherziger Wind der Vergebung
mit sich nehmen mag...

Ich lege mich ans Feuer
spüre die wärmende Nähe eines neuen Traumes,
der in mir wächst aus der Liebessaat
meiner Wesenstiefe,
genährt von der Weite
und Grenzenlosigkeit
meines Herzens.
Es ist der Kelch,
der auf dem zerbröckelnden,
schwarzen Tisch stand,
für den er, trotz seiner Leichtigkeit,
wohl schon immer zu schwer war.

Da trittst Du in den Lichtkreis,
tauchst aus dem Nichts
an meiner Seite auf,
liegst mit mir am Feuer.
Und ich frage Mich und Dich:
Bist Du Teil meines neuen Traumes?
Oder ein letzter, aufflackernder
Rest des Alten?
Bist Du Veränderung oder Stillstand?
Bist Du die Stille, die das Neue gebärt?
Oder die letzte Illusion von Bewegung
im schwarzen Mahlstrom des Nichts?
Hast Du Antworten oder Fragen?
Traumfrau?
Traummann?
Traumkind?
Gleichgesinntes Feuer

Ob-Wohl mein Herz die Antwort kennt...

Liebe einfach, dann ist Liebe einfach

(© Balael-Jordan Rajkoff, 16.Januar 2009)